Legislaturziele 2018-2022: Die Schulpflege zieht Bilanz
Ende 2018 definierte die Schulpflege fünf Schwerpunkte für die bis Ende Juni 2022 dauernde Legislatur, die sie im Gemeindekurier vom 31.1.2019 veröffentlichte. An der Klausurtagung vom 18. Mai zog die Schulpflege nun Bilanz über das Erreichte:
1. Schulentwicklung: Das Leitbild der Schule wird überarbeitet. Das Profil und das pädagogische Konzept werden wenn nötig entsprechend angepasst.
- Das Leitbild wurde in einem partizipativen Prozess unter Einbindung der Lehrpersonen und Mitarbeitenden sowie der Elternvertretung erarbeitet. Es ist im Schulalltag gut verankert. Das Schulprogramm widerspiegelt die konkrete Umsetzung, z.B. mit der Teilnahme am Programm «Klimaschule» (Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz) und mit dem Fokus auf "Bewegtes Lernen" mit dem grossen Angebot an freiwilligen Schulsportkursen neben dem regulären Sport- und Schwimmunterricht im Rahmen des Labels "Schule mit einer sportfreundlichen Schulkultur".
- In der ausserschulischen Betreuung (Schülerclub) sind die Arbeiten für das pädagogische Konzept kurz vor dem Abschluss. Zudem existieren in verschiedenen Teilbereichen Konzepte, z.B. zur «Neuen Autorität». In weiteren Bereichen, wie der Umsetzung des Lehrplan 21, werden die Arbeiten im neuen Schuljahr fortgesetzt.
- Im Bereich ICT wurde die angestrebte Profilschärfung erreicht. Die ICT-Landschaft steht im Einklang mit den pädagogischen Bedürfnissen, die Stelle eines Pädagogischen ICT Supports (PICTS) wurde geschaffen und verschiedene Weiterbildungen legten den Grundstein für die Vermittlung der digitalen Fertigkeiten und den bewussten Umgang mit neuen Medien.
2. Ausserschulische Betreuung: Die Schule unterstützt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und passt die Strukturen für die ausserschulische Betreuung (Schülerclub) bedarfsgerecht an. Sie führt in allen drei Schulhäusern mindestens einen Mittagstisch. Die Synergien zwischen Unterricht und ausserschulischer Betreuung werden verstärkt. Die Schule verfolgt zudem die kantonale Entwicklung im Bereich Tagesschule.
- Die Nachfrage nach ausserschulischer Betreuung stieg in dieser Legislatur stark an und das Angebot wurde bedarfsgerecht ausgebaut: Der Mittagstisch wird an allen drei Standorten angeboten. Die Nachmittagsbetreuung erfolgt in den Schulhäusern Mettlen und Rietwis, wo auf der Kindergarten- und Unterstufe die grösste Nachfrage besteht. Auch die Morgenbetreuung wurde bedarfsgerecht umgesetzt.
- Die Zusammenarbeit zwischen Unterricht und ausserschulischer Betreuung konnte über alle Bereiche bereits stark gefördert werden, es besteht aber weiteres Potential für die Zukunft.
- Die Einführung einer Tagesschule ist mit Blick auf die gesetzlichen Vorgaben, die Organisation der Schule als Gesamtschule mit verschiedenen Stufen-Standorten, die langgezogene Geografie des Dorfes und die Anzahl Schülerinnen und Schüler gegenwärtig keine Option. Dank des ausgebauten Schülerclub-Angebots können aber viele Bedürfnisse bereits abgedeckt werden.
3. Kommunikation: Die Schule ermöglicht und fördert die individualisierte, weitgehend papierlose und Datenschutz-konforme Kommunikation. Basis dafür bildet die überarbeitete Webseite.
- Es erfolgte ein komplettes Redesign der Website. Diese vermittelt einen guten Einblick in die Schule Uitikon und einen Überblick über das Bildungswesen. Die Website wird regelmässig mit aktuellen Informationen und Berichten aus dem Schulbetrieb «bespielt» und rege genutzt.
- Die Kommunikation und Interaktion mit den Eltern funktioniert gut und erfolgt weitgehend papierlos – die Corona-Pandemie hat den Fortschritt hier beschleunigt –, doch noch auf zu vielen verschiedenen Kanälen. Die individualisierte, elektronische, Datenschutz-konforme Kommunikation mit den Eltern ist noch nicht etabliert. Ein Testbetrieb mit einer Eltern-App wurde durchgeführt und brachte erste Erkenntnisse. Insgesamt ist im Bereich der Kommunikation eine erneute Standortbestimmung nötig, die den schnellen Wandel der Digitalisierung berücksichtigt.
4. Schulraumplanung: Die Schulraumplanung orientiert sich am erwarteten längerfristigen Wachstum der Gemeinde und an den Entwicklungen im Bildungsbereich. Die Schule Uitikon schafft im Schulhaus Schwerzgrueb ein Mittelstufenzentrum (4. bis 6. Klassen). Der verzögerungsfreien Umsetzung des Projekts „Allmend 2020“ (neue Zweifachturnhalle und Umbau der bisherigen Gebäude) kommt hohe Priorität zu. Damit sollen weiterhin zeitgemässe Infrastrukturen angeboten und bestehende Schulanlagen entlastet werden.
- Diese Ziele wurden erfüllt und sogar übertroffen. Die Schule war mit Blick auf die stärkere und rascher als erwartete Bevölkerungs- und Schülerzunahme (von 350 auf rund 600 im Jahr 2026) gezwungenermassen die Treiberin bei verschiedenen Bauvorhaben in der Gemeinde. So wurden neben dem Mittel- und Sekundarstufenzentrum Schwerzgrueb auch ein grosszügiger neuer Kindergarten in der Aula Schwerzgrueb und ein Kindergarten-Pavillon im Mettlen geschaffen sowie der Kindergarten und das Schulhaus Rietwis teilweise umgenutzt und energetisch saniert. Kleinere und grössere bauliche Anpassungen sicherten den Schulbetrieb aufgrund der jährlich wechselnden Schulraumbedürfnisse. Schliesslich entstand unter Leitung der Schulpflege gemeinsam mit der Politischen Gemeinde das von den Stimmberechtigten mit über 80% Zustimmung bewilligte Projekt der neuen Schul- und Sportanlage Allmend mit dem Sekundarschulhaus und angegliederter Dreifachturnhalle. Der Baustart ist kürzlich erfolgt und die Inbetriebnahme ist im Sommer 2024 geplant.
5. Kooperation mit der Politischen Gemeinde: Die Schule nutzt zusätzliche sinnvolle Zusammenarbeitsmöglichkeiten mit der Politischen Gemeinde. Synergien sieht die Schulpflege namentlich beim Liegenschaftenunterhalt und beim Beschaffungswesen sowie in den Bereichen Soziales, Sport und Freizeitangebote. Die bereits bestehende koordinierte Raum- und Infrastrukturplanung soll weitergeführt und intensiviert werden.
- Hier wurde die Schulpflege von der politischen Entwicklung überholt. Im Nachgang einer Initiative aus der Bevölkerung wurde die Einheitsgemeinde per 1. Januar 2022 eingeführt. Die praktische Umsetzung läuft und wird alle Beteiligten auch zu Beginn der neuen Legislatur noch beschäftigen.
- Der Prozess verlief konstruktiv und partnerschaftlich und bedeutete vor allem für die Schule viel Veränderung und proaktives Auseinandersetzen mit Strukturen, Prozessen und Gefässen der Zusammenarbeit.
- Die Einheitsgemeinde brachte auch die grundlegende Überarbeitung des schulinternen Regelwerks und die Anpassung der kommunalen Rechtsgrundlagen mit sich. Diese stehen nun fristgerecht bereit.
- Im Beschaffungswesen gibt es noch Optimierungspotential, im Infrastrukturbereich ist die Nutzung von Synergien gut angelaufen. Verschiedene Kooperationen und Gefässe für Austausch und Koordination mit den übrigen Ressorts der Gemeinde sind etabliert oder in Prüfung.
- Auch für die Schulpflege ergaben sich Änderungen: Seit dem 1. Januar 2022 ist das Schulpräsidium als Bildungsvorstand Mitglied des Gemeinderates, und in der neuen Amtsperiode besteht die Schulpflege neu aus nur noch fünf statt sieben Mitgliedern.
Die Amtsperiode 2018-2022 war nicht nur für die Mitglieder der Schulpflege, sondern für alle an der Schule beteiligten Akteure auch intensiv und zeitweise belastend: Neben der Bewältigung der geschilderten «normalen» Aufgaben forderte Covid-19 mit Fernlernen und Reihentesten die vorhandenen Ressourcen aufs Äusserste, und in diesem Frühling galt es anschliessend, in kürzester Zeit fünfzehn Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine aufzunehmen und ihnen an der Schule raschmöglichst ein gutes Lernumfeld zu bieten.
Die Schulpflege spricht allen Beteiligten – Schulleitung, Mitarbeitenden, Eltern und Erziehungsberechtigten, den Schülerinnen und Schülern – ihren Dank für die erhaltene Unterstützung aus.
Zuhanden der nächsten Schulpflege ergeht die Empfehlung, bei der Legislaturplanung Raum für Unvorhergesehenes vorzusehen und genügend Zeit für die Implementierung und Konsolidierung der Aufgaben und Projekte im pädagogischen und organisatorischen Bereich einzuplanen.